Evangelische Jugend im Kirchenkreis Altholtstein

 

Finde die Erinnerung

Ein Projekt des Jugendwerks Altholstein zur Gedenkarbeit mit Stolpersteinen für Konfirmand_innen und Interessierte

Was sind Stolpersteine

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, der seit 1992 in Europa kleine Messing-Gedenktafeln in den Boden einlässt.

Auf diesen Gedenktafeln stehen die Namen von Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, in Konzentrationslager deportiert oder ermordet wurden.
Sie liegen auf der Straße vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern der Personen, denen die Gedenktafeln gewidmet sind.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit dem Projekt schafft er Orte der Erinnerung an die Gräultaten und die Opfer des Nationalsozialismuses.

Mittlerweile sind die Stolpersteine mit über 56.000 verlegten Gedenktafeln das weltweit größte Mahnmal.

Wenn Ihr mehr über das weltweit größte Mahnmal wissen möchtet, dann folge einfach dem Link: http://www.stolpersteine.eu/de/

Unser Zugang zur Erinnerungsarbeit

Mit dieser Rallye zu den Stolpersteinen soll ein Stück Erinnerungskultur bewahrt und sie für Jugendliche zugänglich gemacht machen.

Dabei ist es uns wichtig, ein Modell der Erinnerungsarbeit auszuwählen, das zeitgemäß ist und neue Wege geht.

Zeitzeugengespräche werden immer seltener. Der Besuch von Museen und
Gedenkstätten klingt für viele Jugendliche im ersten Augenblick nicht spannend.

Bei unserer Recherche nach einer passenden Methode sind wir auf die „Stolpersteine" von Gunter Demnig gestoßen. Auch wenn diese weit verbreitet sind, sind sie doch für Jugendliche oft unbekannt. Sie fallen ihnen nicht auf.

Unsere Rallye führt die Teilnehmer_innen zu einigen dieser Gedenktafeln. Dabei lernen sie etwas über das Projekt „Stolpersteine", aber auch über die Menschen, derer gedacht wird.

Zusätzlich wird durch den bewussten und gezielten Gebrauch von GPS-Daten & QR-Codes die Stolpersteinrallye mit medienpädagogischen Elementen bereichert.
Jugendliche lernen neben den Biographien der einzelnen Personen den Umgang mit GPS-Geräten und erfahren, was QR-Codes sind und wie diese in der Jugendarbeit eingesetzt werden können. Denn, auch der Spaß soll dabei nicht zu kurz kommen.

Bereits Thomas Mann sagte: "Ein Lehren das aus dem Erleben kommt, wird immer zu Herzen gehen!"

Der Ablauf

  • Die Teilnehmenden werden in bis zu sechs Kleingruppen eingeteilt.
  • Jede Gruppe erhält ein GPS-Gerät und die Route mit den
    QR-Codes und den Fragebogen.
  • Der Name auf dem Stolperstein vor Ort gibt der Gruppe den Hinweis, welchen QR-Code sie scannen müssen.
  • Basierend auf dem Internettext muss die Gruppe die dazugehörigen Fragen beantworten und erfährt am Ende die folgende Koordinate.
  • Dieses Vorgehen wiederholt sich solange, bis die Gruppe ihre letzte Koordinate erreicht hat.
    Dort erhält sie auf der Internetseite den Hinweis, sich wieder zum Sammelpunkt zu begeben.

Die Rallye ist incl. einer Einführung in das Thema Stolpersteine für 90 Minuten konzipiert.

Das Jugendwerk bietet folgendes Material:

  • Bis zu 10 GPS-Geräte.
  • Eine ausgearbeitete und erprobte Rallye für Neumünster (inklusive Fragebögen und den dazugehörigen QR-Codes).

Des Weiteren wird benötigt:

  • Mindestens eine Person pro Gruppe mit einem Handy, das mobiles Internet und einen QR-Code-Scanner hat.

Stolpersteinrallye als Actionbound

Schlusswort zur Rallye

Nun einmal unser versprochenes Fazit zur Rallye mit einigen netten Links zum Schluss. Wir möchten auch nochmal darauf hinweisen, dass ihr jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen könnt, egal ob Fragen, Sorgen, oder Anregungen.

Alle Orte, die Du während der Rallye besucht hast, erzählen eine ganz besondere Geschichte, die man nicht immer sofort hört. Diese Geschichte ist besonderes schrecklich und unfassbar, sie ist wahrscheinlich das dunkelste Kapitel der menschlichen Geschichte und darf sich auf keinen Fall wiederholen. Damit das nicht passiert hilft genau eine Sache: Sich erinnern. Und das ist die Aufgabe von uns allen. Die Stolpersteine sind eine sehr gute Möglichkeit sich zu erinnern, man muss nur mit offenen Augen durch die Straßen Europas gehen und man findet vielleicht ein weiteres Teil des größten dezentralen Mahnmals der Welt.

Damit wir uns erinnern und aus den Fehlern der Vergangenheit lernen können, auch wenn wir sie selbst nicht erlebt haben.

Es geht nicht um Schuld, oder um richtig und falsch. Es geht darum nicht zu vergessen oder weg zu schauen. Und hierbei zählt jede Kleinigkeit. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist sein Recht zu nutzen und wählen zu gehen. Die NSDAP und Hitler wurden in einem demokratischem System gewählt und das darf nicht noch einmal passieren. Geht wählen, überzeugt andere vom Wählen und überlegt genau wofür und für wen ihr stimmen wollt.

Natürlich ist dieses Thema, sowie viele weitere damit verknüpfte Themen, eine sehr große Last und bei weitem keine leicht verdauliche Kost. Eine Lösung, um besser damit umgehen zu können ist Reden. Rede mit Freunden, Familie, Lehrern, oder anderen Bekannten. Falls du noch Fragen, oder Anmerkungen zum Projekt hast, oder gerade einfach nicht weiter weißt, kannst du natürlich gerne jederzeit zu uns ins Jugendwerk kommen und wir versuchen natürlich so gut es geht zu helfen. Selbstverständlich können auch wir nicht 7/24/7 vor Ort sein, aber es gibt da jemanden, der es kann und immer ein offenes Ohr für dich haben wird, egal welche Probleme du gerade hast. Manch einer mag jetzt vielleicht an Gott denken, aber wir haben da jemanden, der vielleicht etwas einfacher für ein Gespräch zu erreichen ist: Die deutsche Telefonseelsorge.

Falls du dich irgendwann nochmal weiter mit dem Thema Holocaust beschäftigen möchtest empfehlen wir dir einen Blick auf diese Seite hier zu werfen, dort findest du eine sehr gute Übersicht und es gibt auch sehr viele gute Dokus.

Dann bleiben noch Themen wie z.B. Rassismus, die ebenfalls eine sehr große Rolle, leider auch heute noch, inne halten. Hierfür geben wir dir natürlich auch ein paar hilfreiche Tipps im Internet. Einmal findest du hier ein Interview mit einer von Altagsrassimus betroffenen Person, welche sich für eine Verbesserung ihrer Lebenslage einsetzt.

Falls du dich dafür intetessierst, wo und wie Rassismus in Deutschland auftritt und warum es so schlimm ist, hat Amnesty hier eine sehr schöne Aktion am laufen.

Wenn du wissen willst, wie du an dir selber arbeiten kannst, um auch ungewollten Altagsrassismus zu bekämpfen, hat ebenfalls Amnesty hier eine sehr schöne Erklärung für dich.

Falls du dein Blick lieber erstmal auf Antisemitismus heute richten willst kannst du das ebenfalls bei Amnesty hier tun.

Wir ermutigen dich natürlich dir auch selbstständig aus weiteren Quellen zu informieren, denn man sollte sich nie auf eine Quelle verlassen, sondern immer mehrere Abgleichen und sich daraus eine Meinung bilden. Wir empfehlen dafür die öffentlich-rechtlichen Sender, sowie renommierte Printmedien (z.B. Tageszeitungen), und die direkten Veröffentlichungen von den UN (z.B. UNESCO). Dort werden teilweise auch Verweise auf andere Quellen direkt Angegeben. Wir werden auch Links in der folgenden Liste ergänzen, wenn wir noch welche finden. Es ist natürlich auch jeder eingeladen uns ein kurzes Feedback und auch Links zur Erweiterung dieser Rallye zu schicken, damit sie immer aktuell bleibt und besser werden kann.

Verlinkungen


Weitere Ideen für Gruppenleiter_innen

Überlegt, ob...

... Ihr Euren Kleingruppen Putzutensilien mit auf die Route gebt. Dann könnte jede Gruppe ihre Stolpersteine etwas reinigen und dem Gedenken der Personen neuen Glanz verschaffen! Dafür findet Ihr hier eine PDF mit einer Putzanleitung von dem Künstler.

... Ihr jeder Kleingruppe ein Gebet mit auf die Reise gebt, sodass die Kleingruppenteilnehmenden an jedem Stolperstein sich etwas Zeit zum Besinnen nehmen können!

... Ihr jeder Kleingruppe Rosen mit auf den Weg gebt. Dann könnte an jedem Stolperstein eine Blume niedergelegt werden.

... Platz für Deine Ideen!

Anne Frank

Das Jugendwerk ist in Besitz von div. Büchern über Anne Frank (über die Ausstellung, das Taschenbuch, ein Komik), Holzfiguren in verschiedenen Größen, einen Film und einem Modell aus Pappe von dem Haus, in dem sich Anne Frank versteckte. Diese Materialien könnt Ihr Euch natürlich auch für Eure Arbeit ausleihen und dazu mit Euren Konfirmand_innen arbeiten.

Wir sagen DANKE!

Wir bedanken uns bei der Jugendgruppe aus der Ev.-Luth. Johannesgemeinde Wittorf, die uns bei der Erarbeitung der Fragen, sowie bei Herausfinden der Koordinaten tatkräftig unterstützt hat.

Weiterhin danken wir der Jugendgruppe der Bonhoeffer Kirchengemeinde in Neumünster für die Erprobung der Rallye.

Zum Abschluß bedanken wir uns bei der Stadt Neumünster für die unkomplizierte Zusammenarbeit und für die zur Verfügung Stellung der Daten über die Stolpersteine!

Ohne diese Untertützung wäre das Projekt nicht so leicht umzusetzen gewesen.

Vielen DANK dafür!